Band 2 des „Mietwohnungs-Monitors“ beschäftigt sich nicht wie Band 1 mit der Wohnung als solcher, sondern dreht sich um Mieter-Anforderungen und -wünsche an Wohnumfeld und Wohnlage. Ein Fokus der Erhebung liegt unter anderem auf Gebäudetypen und Nachbarschaften sowie Entscheidungsimpulsen, warum sich Mieter letztlich für oder gegen eine Wohnung entscheiden. Weiterhin gehen wir der Frage nach, welche Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern im 21. Jahrhundert aus Sicht der Mieter angemessen bzw. wünschenswert ist.
Der Mietwohnungs-Monitor 2016 stellte insgesamt 7 Leitfragen:
1. Wie lässt sich der Erstkontakt der Mieter mit der Wohnung charakterisieren? Über welchen Kanal wurde die Wohnung entdeckt? Welche Faktoren sprachen beim Vermietungsvorgang für die Wohnung? Welche Erwartungen an eine Wohnung spielten dabei beim Mieter eine dominierende Rolle, welche waren nur als nachrangig zu betrachten?
2. Welche Wohngebäudetypen mögen Mieter, welche nicht? Wie stark unterscheiden sich Wohngebäudepräferenzen?
3. Welche Erwartungen haben Mieter an ihren konkreten Wohnstandort? Welche infrastrukturellen Faktoren müssen gegeben sein und spielen bei der Wohnstandortentscheidung eine tragende Rolle? Welche kleinräumigen Lagepräferenzen (im großstädtischen Kontext) lassen sich ermitteln?
4. Welche Vorstellungen und Erwartungen haben Mieter an die Menschen in ihrem unmittelbaren sozialen Wohnumfeld? Wie soll die Nachbarschaft „gestrickt“ sein? Was darf sie tun, was nicht?
5. Welche aktuell nur in Nischen auffindbaren bzw. sich im Aufbaustadium befindliche Serviceleistungen der Wohnungswirtschaft können zukünftig für Mieter interessant sein?
6. Welche Images haben verschiedene Typen von Vermietern? Gibt es Wahrnehmungsunterschiede zwischen großen Wohnungsgesellschaften (kommunal, rein privatwirtschaftlich), Genossenschaften und Kleinvermietern?
7. Wie kann bzw. soll sich die zukünftige Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern gestalten? Welche Inhalte sollen auf welchen Kanälen kommuniziert werden?
Hinweis: Im Rahmen des „Mietwohnungs-Monitors 2016“ wurden bewusst (nahezu) keine Fragen zur Wunsch-Ausstattung von konkreten Wohnungen gestellt. Dies war bereits Thema des „Mietwohnungs-Monitors 2015 - Band 1“, der sich explizit mit den Anforderungen an Bad, Küche, Wohnräume, Energieeffizienz beschäftigte und nach expliziten wie impliziten Ausstattungswünschen und Zahlungsbereitschaften für spezielle Wohnwertmerkmale der deutschen Mieterschaft suchte.
Thematisch ist der „Mietwohnungs-Monitor 2016“ in folgende Bereiche geteilt:
Der Monitor ist dabei immer auf der Suche nach verborgenen Einflusselementen. Stimmen Größe, Grundriss, Lage und Preis, welche weiteren Faktoren haben unterbewusst eine Rolle gespielt? War es der ungewöhnlich große Balkon, der gestaltete Außenbereich im Hinterhof mit Grillplatz und Kinderspielecke oder doch das angenehme Klientel, das dem Wohnviertel zugesprochen wird?
Die Erhebung wurde im Zeitraum März bis April 2016 durchgeführt. Bewohner von selbst genutztem Wohneigentum (Eigentumswohnungen oder Häuser) und Hausbesitzer sind ausgeschlossen - in die Auswertung werden somit nur die Aussagen von Mietern einbezogen.
Angaben zur Stichprobe:
Im Rahmen der Erhebung wurden insgesamt 751 Personen aus ostdeutschen Mieterhaushalten befragt. Der durchschnittliche Mieter im „Mietwohnungs-Monitor 2016“ wird dabei durch folgende Merkmale charakterisiert:
Dass sich hinter diesem Durchschnittsbefragten eine Vielzahl von differenzierten Haushaltstypen (vom Single-Haushalt bis zur 4-köpfigen Familie) und Lebens- und Einkommensverhältnisse verbergen zeigen die differenzierten Darstellungen der soziodemographischen Daten zu Beginn der Studie.
Im Durchschnitt bewohnten die befragten Mieter eine Wohnung mit 2,7 Zimmern plus Küche, Bad und Flur. Mehr als drei Viertel der Mieter wohnen dabei entweder in einer 2-Raum-Wohnung (33 %) oder einer leicht größeren 3-Raum-Wohnung (44 %). Jeder 13. Befragte bewohnte eine 1-Zimmer-Wohnung; 16 % der Mieter wohnten in einer Wohnung mit 4 oder mehr Räumen.
Im Mittel bewohnten die befragten Mieter in Ostdeutschland eine 67 m² große Wohnung. Dieser Wert deckt sich annähernd mit den Werten des Statistischen Bundesamtes, das 2013 für Mieterhaushalte in den Neuen Bundesländern und Berlin eine durchschnittliche Wohnfläche von 63,4 m² ermittelte. 1-Personen-Haushalte lebten auf einer Fläche von 54 m², 2-Personen-Haushalte auf 68 m² und 3-und-mehr-Personen-Haushalte auf durchschnittlich 78 m². 24 % der Befragten wohnten bei eine kommunalen Wohnungsgesellschaft, 21 % bei einer Genossenschaft, alle weiteren waren Mieter bei privaten Wohnungsgesellschaften sowie kleinen Privatvermietern.
Der Mietwohnungs-Monitor 2016 - Band 2 kann hier bestellt werden.