Deutschland ist im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn ein Land der Mieter. 57% der deutschen Haushalte wohnen laut Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (letztmalig 2013 durchgeführt) in Mietwohnungen. 2011 zählte der Zensus in Deutschland mehr als 21 Millionen Wohnungen, die zu Wohnzwecken vermietet waren. Obwohl sich die Eigentumsquote in Deutschland in den letzten Jahren leicht erhöht hat, bilden Mietwohnungen überall in Deutschland und vor allem in Städten (und in besonderem Maße in Ballungszentren) das Rückgrat des Wohnungsmarktes und bieten den umfangreichen innerdeutschen Wanderungsbewegungen die Flexibilität, die mobile Menschen benötigen. Steigende Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen werden die Bedeutung der Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen in der Zukunft weiter ausbauen. Trotz steigender Neubautätigkeit (und de facto losgelöst von Debatten über Mietsteigerungen, Mietspiegel und Mietpreisbremsen) werden vor allem die bestehenden Wohngebäude des Geschosswohnungsbaus und die darin enthaltenen Wohnungen weiterhin die zentrale Anlaufstelle für Menschen in Deutschland sein, die sich keine eigenen „vier Wände“ leisten können oder wollen.
Mit dem „Mietwohnungs-Monitor“ hat das FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung eine Reihe von Untersuchungen über deutsche Mieter und Mietwohnungen gestartet. Er analysiert den Markt für Mietwohnungen sowie die Wohn-Situation von Mieter-Haushalten in Deutschland. Er forscht dabei empirisch auf dem Feld der Mieterwünsche und Erwartungen an zeitgemäßes Wohnen. Kernstück des „Mietwohnungs-Monitors“ sind regelmäßig durchgeführte Repräsentativ-Befragungen von Mietern in Deutschland. Die Studien befragen ausschließlich Mieter (d. h. Bewohner von Eigentumswohnungen und Hausbesitzer werden ausgeschlossen) und suchen bewusst nicht nach Extravaganzen oder gar nach alternativen Wohntrends, die „eventuell einmal in Mode kommen“ könnten. Sie ermitteln, welche Elemente einer gewöhnlichen Mietwohnung Mieter zum heutigen Tag präferieren, was sie „cool“ oder „veraltet“ finden und womit sich Mieter problemlos arrangieren können bzw. was sie als „Luxus“ oder „nice-to-have“ betrachten.
Zielgruppe der Studien sind Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften sowie Investoren, die nach Informationen suchen, wie Wohnungen im Jahr 2015/16/17 gestaltet sein sollten, um eine möglichst breite Beliebtheit zu finden. Sie ist adressiert an all jene Wohnungsmarkt-Akteure, deren Wohngebäude inklusive der darin befindlichen Wohnungen bereits vorhanden sind, denen die Flexibilität eines Neubaus fehlt, die Wohnungssanierungen nur im Rahmen des baulich Möglichen durchführen können.
Die Daten werden einerseits repräsentativ für die Gesamtbevölkerung erhoben, im Zuge der Auswertung aber differenziert nach Alter, Lebensformen und Haushaltsgröße dargestellt. Die dabei ersichtlich werdenden Unterschiede versetzen die Akteure in die Lage, zielgrupppenspezifisch die Standard-Wunsch-Wohnung planen zu können.
Bislang fanden im Rahmen des "Mietwohnungs-Monitors" drei Erhebungen statt.
Im Rahmen der Erhebung zum "Mietwohnungs-Monitor 2015" (im August/September 2015) wurden konkrete bauliche Ausstattungsmerkmale von Mietwohnungen und deren Beliebtheit bei der Bevölkerung abgefragt. Die Studie sucht nach dem Zeitgeschmack und nach Merkmalen, die eine Standardwohnung definieren. Mit Hilfe des des "Mietwohnungs-Monitors" werden eine Vielzahl von Fragen geklärt, so z. B.: Welchen Fußbodenbelag bevorzugt der Mieter in welchen Räumen? Wie hoch und in welchem Bereich sollte das Bad gefliest sein? Für welche Ausstattungsmerkmale sind Mieter bereit, eine höhere Miete zu zahlen, für welche nicht? Was ist das Lieblingszimmer der Mieter? Woran denkt der Mieter konkret, wenn er den Begriff „energieeffizientes Wohngebäude“ hört?
Die Erhebung zum "Mietwohnungs-Monitor 2016" (im März 2016) beschäftigte sich mit Mieter-Wünschen und Anforderungen an die Wohnlage, an
das infrastrukturelle Umfeld, an die Nachbarschaft und an die Vermieter-Mieter-Kommunikation. Weiterhin beleuchtet sie, wie Mieter als Akteure des Wohnungsmarktes bei der Wohnungssuche vorgehen
und welche Serviceleistungen zukünftig für sie von Relevanz sein könnten.
Der "Mietwohnungs-Monitor 2017" (September 2017) befragte 765 Jung- und Erstmieter (im Alter von 18 bis 34 Jahren) in den Neuen Bundesländern und Berlin zu deren erster eigener Wohnung, zu Ausstattungs- und Wohnlagepräferenzen, zu Kriterien der Wohnstandortwahl, zu Prioritäten, die sie im Rahmen ihrer (begrenzten) Ressourcen in puncto Wohnen setzen müssen. Weiterhin untersuchte die Studie, wie Jungmieter das Konzept der Mikroapartments bewerten, wie sie zu ausgewählten Instrumenten der Mieter-Gewinnung stehen und welche Ursachen sie für die starke Zuwanderung in Großstädte sehen.
Alle Ergebnisberichte (gedruckt oder digital) können separat und vergünstigt im Paket im FOG-Shop erworben werden.